Garnele & Knoblauch & Zitrone
Eine kleine Knoblauchstudie
Klassiker sind Klassiker, weil sie seit geraumer Zeit immer noch und auch immer wieder schmecken. In diese Kategorie fallen mit Knoblauch und Zitrone verfeinerte Garnelen. Gegrillt oder in der Pfanne gebraten entwickeln sie einen nussigen und leicht süßlichen Geschmack. Je nach Gargrad kommen noch Röstaromen hinzu. Der Knoblauch bringt seine Süße und weitere Röstaromen ein, die Zitrone sorgt mit ihrer Säure für die notwendige Frische. Etwas Salz rundet das Gesamtbild ab.
Kochwütige mit Hang zum Experiment variieren die Art, den Knoblauch an die Garnele zu bringen. Sein Aroma verändert sich nicht unerheblich, wird er in Würfel oder Scheiben geschnitten, gepresst, gerieben oder zerdrückt, zu Beginn oder am Ende des Garvorganges hinzugefügt. Thema für eine weitere Aromenstudie kann der Tausch von Grillkohle gegen Holz sein. Dezente Raucharomen stehen der Garnele überaus gut. Davor darf die Garnele mit einer Marinade aus Öl, frischem Oregano, Salz und Pfeffer eingerieben werden.
Garnele & Knoblauch & Ingwer & Sherry & Salbei
Mit der Säure spielen
Für eine gelungene Neuinterpretation des Klassikers kann man zum Beispiel die Säure variieren oder Schärfe und andere Aromen hinzufügen. Ingwer, Essig oder Sherry ersetzen die Säure der Zitrone und verleihen dem Gericht gleichzeitig mehr Tiefe. Ingwer bringt zudem eine leichte Schärfe ein, der Salbei seine herben Aromen, die wiederum gut zum Sherry passen.
Das Ganze geht dann zum Beispiel so: Für die Zubereitung von ca. 10 Garnelen 10 g geriebenen Ingwer mit einer großen und vorab zerdrückten Knoblauchzehe in einer Pfanne anbraten. Die Garnelen hinzugeben und 1 Minute mitbraten. Nun wandern 1 TL Zucker, 1/4 TL Salz, ein herzhafter Schluck Sherry und 1 TL feiner Essig in die Pfanne. Noch kurz weitergaren, die Pfanne von der Flamme ziehen und erst dann klein geschnittenen Salbei unterrühren. Salbei bitte immer erst zum Schluss an ein Gericht geben, er wird sonst bitter. Nach Belieben kann das Gericht mit etwas Petersilie abgerundet werden.
Garnele & Knoblauch & Zitrone & Safran & Chili
Die Schärfe betonen
Es soll ja Menschen geben, die von Schärfe im Essen nicht genug bekommen. Hier ein scharfer Tipp für dieselben: Ein Döschen Safran (in der Regel 0,01 g) in Olivenöl anschwitzen, dann 6-8 Garnelen hinzufügen. Sofort eine vorab gemörserte Chili und 1-2 TL Meersalz unterrühren und 1 Minute der Hitze überlassen. Zum Vollenden des Gerichts eine gepresste Knoblauchzehe hinzufügen, weiterbraten, nach 1 Minute wenden und mit dem Saft von 1/2 Zitrone beträufeln.
Garnele & Knoblauch & Ingwer & Frühlingszwiebeln & Tomaten
Süße einbringen
Gebratene Garnelen und Tomaten sind eventuell füreinander gemacht. Wir wissen es nicht genau, haben aber so ein Gerücht gehört. Theoretisch betrachtet besitzt die Tomate eine nicht unerhebliche Säure und – zumindest die reiferen Exemplare – eine betörende Fruchtsüße. Dank dem Bindeglied Ingwer können Tomate und Garnele, leicht asiatisch wirkend, toll kombiniert werden.
Für ca. 10 Garnelen 10 g Ingwer mit 1 großen Knoblauchzehe und 50 g klein geschnittenen Frühlingszwiebeln in einer Pfanne anbraten. Die Garnelen hinzufügen und kurz mitbraten. 1 TL Zucker, 1/4 Teelöffel Salz, einen Schuss Sherry und 1 TL Sherryessig hinzufügen. Eine klein geschnittene Tomate und ein bisschen Tomatensaft darübergeben. Beim Abschmecken Schärfe, Säure und Süße in ein ausgewogenes Verhältnis bringen.
Garnele & Limonen & Chili & Kreuzkümmel & Sesam
Den Orient schmecken
Zu guter Letzt beschert uns Donna Hay, eine bekannte Kochbuchautorin, eine orientalische Interpretation des Klassikers. Die Garnelen werden in 2 EL Limonenschale, 3 EL Limonensaft, 2 gemörserten roten Chilischoten, 2 TL Kreuzkümmel und 2 TL Sesam 10 Minuten mariniert. Eine längere Marinierzeit empfiehlt sich nicht, da die Garnelen sonst zu stark garen. Eine Marinade setzt einen kalten Garprozess in Gang.
Die Garnelen werden nun von jeder Seite 1 Minute angebraten oder gegrillt. Dabei darauf achten, dass die Gewürze angeröstet werden, aber nicht verbrennen. Diesen Orient-Garnelen einen orientalischen Dip oder einen einfachen Salat mit auf den Weg geben.
Das passende Getränk
Gebratene Garnelen mögen Weißweine mit großern Aromen und exotischem Flair. Stehen auch Sie auf solche Weine, steht einem tollen Erlebnis nichts im Weg. Der Griff ins Weinregal könnte beispielsweise einen Sauvignon Blanc, gerne eine Spätlese, hervorzaubern. Alternativ passen Chardonnay aus dem Barrique oder exotische Exemplare aus Übersee sowie Sémillon oder Chenin Blanc.
Wer es beim Wein etwas süßer mag, hat ebenfalls gute Karten. Weine mit zarter Restsüße harmonieren gut mit dem leicht süßlichen Garnelenfleisch. Aus deutschen Landen bieten sich hier Riesling Spät- und Auslesen an. Je schärfer die Garnelen gewürzt sind, desto höher darf und soll die Restsüße beim Wein ausfallen. Wer Freunde zum Grillen eingeladen hat und neben den Garnelen auch Fleisch auf den Grill legt, greift zu kräftigem Roséwein, zum Beispiel von der südlichen Rhone. Viele Roséweine bringen niedrige Säurewerte mit sich, was sie auch zu Salaten überaus verträglich macht.
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