Paleo-, Low-Carb- und Fatburner-Diät
Im Check
Relativ neu auf dem Radar von Figurbewussten erscheint die Paleo-Diät. Der Name bezieht sich auf die frühe Phase der Steinzeit, in der die Menschen weder Viehzucht noch Ackerbau betrieben haben. Es wurde gegessen, was man in freier Wildbahn sammeln oder erlegen konnte. Neben Fisch, Meeresfrüchten und Schalentieren kamen Fleisch, Eier, Früchte, Kräuter, Pilze, Nüsse und Honig in Frage – und das überwiegend in Form von Rohkost! Heute darf’s natürlich auch gegart sein. Nicht auf dem steinzeitlichen Speiseplan standen Milch, Getreideprodukte, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Pflanzenöle und alkoholische Getränke und natürlich erst recht keine Fertiggerichte oder Zucker.
Die Theorie der ernährungsphysiologischen Zeitreise: an diese Urernährung sei der menschliche Organismus perfekt angepasst und Übergewicht spielte bei den Neandertalern wohl kaum eine Rolle. Wirksam gegen Hüftgold ist der vergleichsweise geringe Kohlenhydratgehalt, trotzdem liefert die Steinzeiternährung durch Obst, Gemüse, Nüsse und Pilze reichlich gesunde und sättigende Ballaststoffe.
Sehr interessant ist auch die Zusammensetzung der Fette und dazu leistet vor allem Fisch einen entscheidenden Beitrag. In der Steinzeit lag das Verhältnis der Omega-3- zur Omega-6-Fettsäure bei 1:1 bis 1:3. Heute liegt es zwischen 1:20 und 1:60. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass Lieferanten der Omega-6-Fettsäure wie Fleisch, Milch und Eier eine gewichtige Rolle in unserer Ernährung spielen, Lieferanten der Omega-3-Fettsäure wie Fisch und Nüsse eher eine kleine Nebenrolle.
Das Problem: Beide Fettsäuren regeln viele Stoffwechselreaktionen im Körper und konkurrieren im guten Sinne miteinander. Ist eine Fettsäure im großen Übermaß vorhanden, kommen positive Wirkungen der anderen – bei der Omega-3-Fettsäure sind das vor allem ihre entzündungshemmende und blutverdünnende Wirkung – zu kurz. Auch ohne direkt in die Höhle zu ziehen oder mit einem Körbchen durch den Wald zu streifen, kann man einige gute Ansätze wunderbar in den Alltag integrieren: weniger industriell verarbeitete Lebensmittel saisonal einkaufen, Fisch aus Wildfang bevorzugen, regelmäßig fettreiche Fische wie Hering, Makrele oder Lachs genießen und Kokosfett, kaltgepresstes Oliven- und Nussöl verwenden.
Die Menge unseres Hüftgoldes hängt im Wesentlichen davon ab, was und wie viel wir essen. Und wer seinen Bauchumfang verringern möchte, muss bei den Portionen ein bisschen kürzertreten. Es gibt aber einige Lebensmittel, die den Stoffwechsel anheizen, der populäre Begriff „Fatburner“ deutet sogar an, dass bestimmte Stoffe das Körperfett gezielt wegschmelzen. Enzymreichen Lebensmitteln wie Papaya, Ananas oder Kiwi wird oft diese magische Wirkung nachgesagt. Leider ist da wohl eher der Wunsch Vater des Gedankens. Zunächst einmal spalten diese Enzyme Eiweiß- und keine Fettmoleküle, so dass straffe Muskeln zwar nicht in Gefahr sind, die störenden Röllchen allerdings auch nicht. Hinzu kommt aber auch, dass die Enzyme nach der Passage durch den Magen überhaupt nicht mehr wirksam sind.
Interessanter sind dagegen kleine Scharfmacher wie Chili oder Ingwer. Sie treiben beim Essen den Schweiß auf die Stirn. Nach einer Mahlzeit fährt unser Stoffwechsel hoch, um die Nahrung zu verdauen. Dabei produziert er zusätzliche Körperwärme, Kalorien werden also einfach verheizt. Scharfe Gerichte feuern diesen Prozess, wenn auch nur für einen kurzen Moment, im wahrsten Sinne des Wortes an.
Und nun zu den besten Fatburnern überhaupt: Seefisch und Meeresfrüchte haben sogar einen Doppeleffekt: Die Wärmeabgabe nach dem Essen ist bei eiweißreicher Nahrung höher als bei fett- oder kohlenhydratreicher Kost. 20 bis 30 Prozent der aufgenommenen Energie aus Eiweiß verpufft gleich im Anschluss. Bei Fett sind es nur zwei, bei Kohlenhydraten knapp zehn Prozent. Der zweite Effekt resultiert aus dem Spurenelement Jod. Es ist an der Bildung der Schilddrüsenhormone beteiligt, die unter anderem den Grundumsatz des Körpers, also die ständige Energieverbrennung ohne zusätzliche körperliche Aktivität steuern.
„Low-Carb“ bedeutet wenig Kohlenhydrate. Diese Diät dreht sich weniger um die Kalorien als um die Insulinausschüttung im Körper. Die Theorie dahinter: Kohlenhydrate stimulieren die Insulinausschüttung, Insulin wiederum blockiert die Fettverbrennung, sorgt im Gegenteil sogar dafür, dass überschüssige Kalorien in Form von Fettpölsterchen eingelagert werden. Außerdem kann ein sprunghafter Insulinspiegel Heißhungerattacken provozieren. Und was kann eine Low-Carb-Diät dagegen tun? Auf dem Speiseplan spielen eiweißreiche Lebensmittel eine zentrale Rolle: Eier, Milchprodukte, Fleisch und natürlich Fisch und Meeresfrüchte. Dazu gibt es etwas Obst und reichlich Gemüse. Empfohlen wird, nur drei Mahlzeiten am Tag einzunehmen, weil jede Nahrungsaufnahme die Insulinproduktion anregt.
Ganz besonders wichtig ist es, abends auf konzentrierte Kohlenhydrate wie Brot oder Nudeln zu verzichten, damit die Fettverbrennung über Nacht reibungslos läuft. Warum auch hier Fisch und Meeresfrüchte glänzen? Ernährungswissenschaftler sehen einen übermäßigen Genuss von Fleisch und Eiern eher kritisch. Fisch und Meeresfrüchte stehen, unter anderem durch ihre besondere Fettsäurezusammensetzung, wesentlich besser da. Hinzu kommt, dass gerade fettarme Sorten ein besonders günstiges Verhältnis von Kalorien zu Eiweiß aufweisen. Und auch wenn Kalorien hier nicht im Hauptfokus stehen: je weniger wir davon aufnehmen, desto besser für die Figur.
Paleo
Die Steinzeit-Diät
Ein paar Pfündchen zu viel auf den Hüften? Na, dann gibt’s halt ein paar Tage Fisch! Nein, wir haben nicht die neue Fischdiät erfunden. Aber ganz egal, bei welchem Ernährungsmodell – Fisch und Meeresfrüchte tauchen überall auf und sind mit ihrer Nährstoffzusammensetzung die Perlen der gesunden Ernährung.
Wir haben Paleo-, Fatburner- und Low-Carb-Diät ganz genau unter die Lupe genommen und verraten Ihnen spannende Tipps und leckere Rezepte. Erfahren Sie, was sich hinter der Steinzeit-Diät verbirgt, wie Ingwer und Chili als kleine Scharfmacher den überflüssigen Kilos zu Leibe rücken und warum mit der Low-Carb-Diät die Pfunde purzeln.
Fatburner-Diät
Mit kleinen Scharfmachern zum Wunschgewicht
Low-Carb
Der Diät-Klassiker
Rezepte & Inspirationen
Fisch und Meeresfrüchte im leichten Gewand