Woher kommt die Auster?
Zu Genusszwecken werden überwiegend zwei Arten gehandelt. Die Europäische Auster stammt wie der Name schon sagt aus Europa, die Pazifische Auster, auch Felsenauster genannt, gelangte einst aus Asien nach Europa und wurde hier angesiedelt. Die Einwanderin hat sich sowohl im Ökosystem als auch im Handel klar durchgesetzt. Während die Europäische Auster durch Krankheitswellen und Temperaturschocks fast ausgerottet wurde, ist die Pazifische Auster deutlich robuster – übrigens auch gegenüber dem Klimawandel. Mehr als 90 Prozent der weltweit gehandelten Austern sind Felsenaustern. Die europäischen Haupterzeuger sind Irland, Deutschland, die Niederlande und allen voran: Frankreich! Damit erklärt sich auch das französische Fachvokabular rund um die Auster.
Kein Schatz: Auf eine Perle hofft man bei den Speiseaustern vergeblich, sie entstehen in einer anderen Austernfamilie.
Welche Austernsorten gibt es?
Namensgeber für die Austernsorten sind meistens die Orte ihrer Aufzucht, bzw. der Ort an dem sie final geerntet werden. Die
Sylter Royal wächst im Wattenmeer vor der größten deutschen Nordseeinsel, die Belon-Auster (übrigens eine der wenigen Vertreterinnen der Europäischen Art) verbringt die Wochen vor ihrer Ernte in der Flussmündung des Belon. Die
Tia Maraa ist eine Irische Felsenauster, die zunächst an den Küsten Irlands aufwächst und dann zur Geschmacksabrundung in die klaren Austernbecken in Marennes-Oléron in Frankreich umzieht. Dort gedeihen auch die
Gillardeau Austern, sie sind benannt nach einer Familie, die sich seit 1898 der Austernzucht widmet und nicht nur einen eigenen Sortennamen sondern auch Qualitätsstandard geschaffen hat.