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Heilbutt, weiß

Heilbutt, weiß

Der Weiße Heilbutt galt laut Archäologen schon bei den norwegischen Steinzeitmenschen als Geschenk der nordischen Götter und als heiliger Fisch.

Beschreibung

Der Weiße Heilbutt gehört zur Familie der Schollen und ist einer der größten Plattfische. Sein Körper ist geprägt durch einen kleinen Kopf und Schwanz. Sein Maul, das sich wie seine beiden Augen auf der rechten, nach oben gewandten Körperseite befindet, reicht bis hinter das rechte Auge. Er hat kleine und glatte Schuppen und eine stark über der Brustflosse gebogene Seitenlinie. Seine Unterseite ist weiß, während die nach oben gewandte Seite eine graue bis olivgraue Färbung mit helleren und dunkleren Flecken hat. Um sich noch besser tarnen zu können, passt der Fisch die Pigmentierung seiner Oberseite stets der Umgebung an. Ein in freier Wildbahn lebendes Tier kann 4 Meter lang werden und ein sagenhaftes Gewicht von bis zu 300 Kilogramm erreichen. Gezüchteter Weißer Heilbutt erreicht mit drei bis vier Jahren ein Idealgewicht von 2 bis 7 Kilogramm. Bei diesem Gewicht ist das Fleisch qualitativ und geschmacklich am wertvollsten. Der große Raubfisch ernährt sich von Fischen, Tintenfischen und Krebstieren. Die alten norwegischen Legenden und Mythen weisen dem Weißen Heilbutt eine besondere Stellung zu und beschreiben ihn als ein Geschenk der nordischen Götter. Bereits für die norwegischen Steinzeitmenschen war er ein heiliger Fisch, den sie in Steinschnitzereien verewigten. Ihrem Glauben zufolge stand der Weiße Heilbutt mit dem weisen Gott Balder in Verbindung, dem „weißen Gott“ der alten Norweger.
VORKOMMEN
Den natürlichen Lebensraum des Weißen Heilbutts bildet der Ost- und Westatlantik. Im Ostatlantik ist er von den Küsten der Biskaya bis nach Spitzbergen sowie von der Barentssee über Island bis nach Grönland im tiefen, kühlen Nordmeer zu finden. Im Westatlantik erstreckt sich die Heimat dieses Plattfisches vom südwestlichen Grönland und dem kanadischen Labrador bis nach Virginia (USA). Dort hält er sich in Tiefen von 50 bis 2000 Metern bei Temperaturen zwischen 2 und 8 Grad über dem Grund auf.

Fangmethoden

Der Weiße Heilbutt ist in freier Natur ein relativ schwer zu fangender Fisch, da er örtlich nur begrenzt vorkommt. Wild lebende Tiere werden mit Langleinen und Grundnetzen gefangen. Da er sehr langsam wächst, besteht leicht die Gefahr der Überfischung, weshalb man begann ihn zu züchten. Die Aufzucht an Land erfolgt in großen Behältern, in die kontinuierlich frisches, kaltes Seewasser bei gleichbleibender Temperatur gepumpt wird. Die ursprünglichen Zuchttiere stammen aus den frei lebenden Beständen vor der norwegischen Küste.

Saison

Da der Weiße Heilbutt auch gezüchtet wird, ist er das ganze Jahr über erhältlich.

Geschmack

Der Weiße Heilbutt zählt zu den teuersten und wertvollsten Speisefischen, die es gibt. Er wird in Norwegen traditionell zu besonderen Anlässen gegessen und gilt dort als ausgesprochene Delikatesse. Der Weiße Heilbutt zeichnet sich durch seinen milden, aber dennoch delikaten Geschmack aus. Sein weißes, festes Fleisch bildet ein dickes, kompaktes Filet, das in der Küche vielseitig verwendbar ist und das ein wenig an Fleisch erinnert. Der Weiße Heilbutt ist frisch und gefroren erhältlich.

Zubereitung

Besonders schmackhaft ist die Zubereitung des ganzen Fisches im Ofen. Sollte er dafür zu groß sein, den Kopf entfernen und den Flossensaum mit einer Geflügelschere abtrennen. Bei Bedarf zusätzlich entlang der Mittelgräte halbieren und dann auf ein tiefes Backblech legen. Entweder natur mit Kräutern oder mit einer feinen Sauce, wie z. B. Krustentiersauce, im Ofen schmoren oder backen.
Die Filets eignen sich sehr gut zum Pochieren und zum Braten.

Übersetzung

Hippoglossus hippoglossus
Weißer Heilbutt, Heilbutt
Halibut
flétan de l’Atlantique, flétan
fletán, halibut, halibut atlántico
halibut

Nährwerte

100 g Weißer Heilbutt (verzehrbarer Anteil)

Energie

401 Kilojoule
95 Kilokalorien

Grundzusammensetzung

Wasser: 76,1 %
Eiweiß: 20,1 %
Fett: 1,6 %

Fettsäuren

EPA: 141 mg
DHA: 371 mg

Mineralstoffe

Natrium: 67 mg
Kalium: 446 mg
Calcium: k. A.
Magnesium: 28 mg

Spurenelemente

Jod: 37 µg
Selen: k. A.
Zink: 405 µg

Vitamine

Vitamin B12: 1 µg
Vitamin D: 5 µg

Quelle: Souci-Fachmann-Kraut, Nährwert-Tabellen 7. Auflage (2008)